Unterwegs auf der Deutschen Vulkanstraße

Ein Blick in die Generalkarte der näheren Umgebung zeigt eine Vielzahl von Touristischen Straßen. Und was es da alles gibt! Die Fachwerkstraße, Limesstraße, Grüne Straße, Deutsche Wildstraße, Ferienstraße, Moselweinstraße oder die Deutsche Vulkanstraße. Und genau diese war Ziel unseres Sonntagsausflugs. Zumindest diente sie als Inspiration. 

Die eigentliche Route ist ca 280 Kilometer lang und führt durch den nationalen Geopark Laacher See und den Natur- und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel. Auf der Strecke gibt es Maare, Schlackenkegel oder Lavaströme zu sehen und man kann tief in die Erdgeschichte eintauchen. Der letzte Ausbruch ist erst knapp 11000 Jahre her. 

Auf der Autobahn geht es Richtung Koblenz. Von da ist es nicht mehr weit bis zum Laacher See und dem Kloster Maria Laach. Viel ist hier nicht los und die hochmittelalterliche Abteikirche ist sogar geöffnet. 

Ein paar Kilometer weiter erreichen wir das Ettringer Lay, einem einzigartigen Denkmal der neuzeitlichen Steinindustrie. Vom intensiven Abbau zeugen heute noch zahlreiche Grubenkräne, Kransockel, Gleise und Gebäudereste. Vom Boden der Grube aus steigt eine 40 Meter hohe Wand aus Basaltlava in die Höhe und dient auch heute bei wunderschönem Wetter einigen Kletterern als Areal.

Wir folgen der Straße nach St. Johann, wo wir durch Zufall eine Wunderschöne Burg entdecken. Es ist Schloss Bürresheim, erbaut im 12.Jahrhundert und sie gehört neben der Burg Elz und Burg Lissingen zu den wenigen Anlagen in der Eifel, die nie erobert oder verwüstet wurden. Besuchen könne wir sie heute nicht- sie ist natürlich wegen der Corona Epedemie geschlossen- aber wir nehmen uns fest vor eines Tages wiederzukommen.

Der Weg ist das Ziel. Und das nächste heißt Nürburgring. Dahin führt die wunderschöne Straße L10. Kurz vor der Kreuzung mit der Bundesstrasse 412 machen wir einen Stopp, um die Aussicht zu genießen. Wir stehen mitten im Dr.-Heinrich-Menke Park, einem 23 Ha großem Naturschutzgebiet, geprägt von montaner Wachholderheidelandschaft.  

Ein Stück weiter schon erreichen wir den gespenstisch verwaisten Nürburgring. Ich kenne die Gegend eigentlich nur zur Zeit des AVD-Oldtimer Grand Prix (link) und da ist die Hölle los. Tausende Fans, übervolle Parkplätze und schon von weitem dröhnende Motoren prägen das Bild. Heute also nix davon. Nur Ruhe und schöne Landschaft. Wir drehen eine Runde rund um die Burg, runter nach Breidscheid, Quiddelbach und wieder zurück.

Über Kehlberg fahren wir schließlich weiter nach Kelberg und Daun. Hier liegen drei Maare dicht beieinander. Gemündener Maar, sowie das Weinfelder und das Schalkenmehrer Maar. Wir steigen kurz aus, um uns die Füße zu vertreten und uns das ganze mal aus der Nähe anzuschauen.

Es ist später Nachmittag und wir machen noch einen letzten Stopp am Rollfeld des Flugplatzes Daun-Senheld, von wo aus normalerweise Rundflüge über die Vulkanlandschaft angeboten werden. Heute ist es still, es weht ein laues Lüftchen und das Licht ist wunderschön. Voll mit den Eindrücken des Tages machen wir uns auf die Rückfahrt über die Hundsrückhöhenstraße und die erst im letzten November eingeweihte Hochmoselbrücke – die mit 158m zweithöchste Brücke Deutschlands – und stellen den Ferrari nach rund 400 Kilometern wieder in der Garage ab. Die nächste Ausfahrt kommt bestimmt…

Foto: Susana de Val & Markus Haub