IAA Frankfurt 1987

Am Porsche Stand von 1987 waren 11 Fahrzeuge ausgestellt. Neben den aktuellsten 924 S, 944 S, 928 S4 und 911 Carrera stand ein 911 Turbo Cabrio, ein Turbo Flachbau und – als Blickfang in der Mitte- der brandneue 911 Speedster Clubsport mit einer Abdeckung, die nur dem Fahrer eine kleine Öffnung mit Windschutzscheibe bot, ähnlich den Rennwagen in den 50er Jahren. 

Diese konnte man an zwei Scharnieren komplett hoch kappen und so ins Cockpit schlüpfen. Hinzu kamen zwei aerodynamisch geformte Spiegel, der Rest war vom Standard 911 3,2 übernommen. Der Speedster sollte im Folgejahr in Serie gehen und die Krönung der G-Modell Reihe werden. In einer Ecke stand auch noch ein roter 959 und ein anderes Exemplar am Stand von Bridgestone.

Bei Lamborghini gabs nen grauen Teppich, Stellwände und viel Grünzeug. Dazwischen den Countach 5000 QV und den bereits 1986 vorgestellten LM002 , beide ganz in weiß.

Ich war damals 15 Jahre alt, und mit der Minox meines Vaters bewaffnet, um auf die Jagt nach meinen Traumwagen zu gehen. Und die fand ich meistens bei Ferrari. Der F40 wurde im Juli 1987 in Maranello noch im Beisein Enzo Ferraris enthüllt und stand nun zum ersten mal vor großem Publikum. Ein Sportwagen wie vom andern Stern. 478 PS, Leichtbau, dicker Spoiler und ohne Ende Lüftungsschlitze. Ein Traumwagen, der es auch noch heute für mich ist. Daneben standen in schwarzem Lackkleid die aktuelle Palette mit 412, 328, Mondial und Testarossa.

Pininfarina hatte ebenfalls eine Ausstellungsfläche und zeigte ein zweites Exemplar des F40 neben dem Cadillac Allanté.

Die deutschen Kleinserien-Ingenieure wie Eberhard Schulz oder Erich Bitter zeigen die Weiterentwicklung des Isdera Imperator oder die Neuerscheinung Bitter Typ 3, ein auf der Opel Omega Plattform aufbauendes Cabrio mit stilistischen Anleihen bei Ferrari. Ein Coupe und eine Limousine folgten, doch am Ende ging nichts davon in Serie. Vielversprechender war da schon der Treser T1. Der vier Meter kurze Zweisitzer bedient sich Volkswagen-Technik mit 130 PS Golf GTI-Mittelmotor und hat als Cabrio ein elektrisch voll versenkbares Hardtop. Nach nur 25 Exemplaren war jedoch auch hier Schluss. 

Die Tuner habe ich natürlich auch besucht: Rinspeed, Strosek oder Gamballa. Hier gibt’s den Avalanche mit Rückfahr-Kameras statt Spiegel und extremstem Spoilerwerk. Bei Koenig Specials steht der 710 PS starke Testarossa. 

BMW nahm mit dem Zwölfzylinder 750i Mercedes die Butter vom Brot. Da war damals bei 8 Töpfen Schluss. Der 3er startete als Touring und der Z1 erblickte das Licht der Welt. Für 83000 Mark konnte man ihn kaufen und seine versenkbaren Türen hoch und runterfahren lassen. Natürlich gab es auch Neues unter den Brot-und-Butter Autos, aber dafür schien mir wahrscheinlich damals mein Zelluloid zu kostbar und ich habe kein Foto daran verschwendet. Alfa Romeo 164, Fiat Tipo, der Peugeot 405 oder der Opel Corsa GSI. 

Fotos: Markus Haub