Concorso d’Eleganza 2025__Villa Erba

Die Teilnehmerfahrzeuge des Concorso d’Eleganza Villa d’Este werden traditionell am Sonntag in der Villa Erba ausgestellt und können vom breiten Publikum unter die Lupe oder die Handykamera genommen werden.

Als am frühen Morgen die Preziosen auf ihre zugewiesenen Parkplätze auf dem satten Grün rollten, war es noch angenehm ruhig. Das änderte sich jedoch als die Zuschauer ab 9:30 Uhr in Massen auf das Gelände strömten um ihre Stars zu umscharen und das sind meist die Boliden der jüngeren Vergangenheit. Pagani steht gaaaanz hoch im Kurs bei den Youngstern. Ebenso umringt von großen Gruppen waren der McLaren F1 GTR, der Maserati MC 12 Corsa, oder der Ferrari F40 GTE, einer von nur sechs Exemplaren die von Michelotto quasi als Endstufe der Baureihe entwickelt wurde. Mit nur 1050kg Gewicht und 720 PS war er nochmals deutlich sportlicher als der schon brachiale LM.

Klasse C nannte sich “Renaissance: The Post-War European Sports Car comes of Age“ und zeigte wahre Schönheiten: einer von nur sechs gebauten Bugatti Type 101 Cantem, ein Ferrari 275 GTB von 1965, einen Siata 208 CS oder ein Lamborghini Miura SV mit nur 25000 Kilometern auf dem Zähler. 

In Klasse D (Titans of the Track: When the Boss says “Let´s race!”) sahen wir einen Ferrari 250 Monza, 121 LM, 375 MM, ein 196 S Dino oder den Dino 206S.

Ein ziemlich interessantes und seltenes Fahrzeug trat in Klasse D an. Vom Monteverdi Hai gibt es nur zwei Exemplare. Der 450 SS wurde auf dem Genfer Automobilsalon 1970 präsentiert, der hier gezeigte 450 GTS wurde drei Jahre später gebaut und ist mit einem 7 Liter Chrysler Motor mit 390 PS bestückt. Das Design stammt von Trevor Fiore von Carozzeria Fissore und ist dem der Renault Alpine A310 nicht unähnlich. Dieses Exemplar verbrachte fast sein ganzes Leben im Monteverdi Museum in der Schweiz bis es 2019 an den jetzigen Besitzer verkauft wurde und hat nur 500 Kilometer auf der Uhr. 

Ein anderer interessanter Renner war der „Silver Fox“ von 1967. Wie ein Katamaran hat der Prototyp zwei Kabinen verbunden durch drei aerodynamische Flügel. Ausgestattet mit einem 1,0 Liter 4-Zylinder Alpine Motor erreichte er 170 km/h. 

Am Nachmittag sahen wir uns noch ein wenig die Parade an und lauschten den kurzweiligen Kommentaren von Simon Kidston. Was wäre der Concorso ohne ihn… 

Den Preis „Best of Show“ gewann der Alfa Romeo Tipo B von 1934, der einst von Achille Varzi für die Scuderia Ferrari Siege in Nizza oder Tripolis errungen hatte. Und die vom Publikum verliehene Trophäe „Coppa d’Oro Villa d’Este“ ging an einen in Feder-weiß lackierten BMW 507. 

Wheels & Weisswürscht

Am Vortag startete das Wochenende mit der bereits vierten Ausgabe des „Amici & Automobils -Wheels & Weisswürscht„ Community-Treffens, welches von den HFMSTRS zusammen mit ULTRACE organisiert wurde. Während in der benachbarten Villa d’Este die Concoursfahrzeuge um die Pokale kämpften, war in der Villa Erba chillen angesagt. Wild durcheinander parkten die verschiedensten Fahrzeuge- die aus ganz Europa gekommen waren- dazwischen Sofas und Liegestühle.

Getunt oder original, egal. Meist BMW, aber wir freuten uns , mit unserem Mercedes 300 SL dabei sein zu dürfen. 

Gefeiert wurde 50 Jahre 3er BMW mit allen Generationen. Besonderes Highlight eine Ansammlung von einem guten Dutzend E36 M3 GT, ein auf 350 Stück limitiertes und nur in British Racing Green angebotenes Sondermodell von 1995.

Broad Arrow Auctions versteigerte an über das ganze Wochenende hinweg zahlreiche Klassiker oder sportliche Neuwagen. Da waren schon ein paar Highlights dabei. Ein Ferrari 166 Spider Corsa by Ansaloni ging für 7,5 Millionen weg, der Talbot Lago T150 C Lago Teardrop Coupe by Figoni et Falaschi für 3,6 und ein schicker M1 für 600.000 Euro.

Auch zu sehen sind eine Ausstellung der legendären Siegerfahrzeuge der Mille Miglia 1940, darunter das 328 Touring Coupé oder die Rekonstruktion des 328 Kamm Coupés, welches nach drei jähriger Bauzeit bereits 2010 in der Villa d’Este zu sehen gewesen ist. 

Text und Fotos: Markus Haub & Susana de Val