Die Classic Days haben ein neues zu Hause. Der Messepark in Düsseldorf ist glücklicherweise Vergangenheit und nach dem Ausfall im letzten Jahr wurde ein neues Gelände auf dem Rittergut Birkhof in Steinwurfnähe zum alten Schloss Dyck gefunden. Mit dem Untertitel „Grand Meeting“ geht die automobile Zeitreise an den Neustart.

Diesem stand nichts mehr im Wege, nur das schlechte Wetter. Am Freitag und Samstag war der Schirm wohl das wichtigste Accessoire und die Regen-App konnte auch nicht schaden. Am Sonntag dann aber war alles wie es sein sollte und die Garten Party konnte wie erhofft starten. Auf dem riesigen Gelände des alten Landguts gab es viel zu sehen. Action gab es auf dem 2,6 Kilometer langem, durch Baumalleen und Felder führenden Rundkurs, auf welchem die verschiedensten Rennwagen lautstark Gas geben konnten. Die Mitglieder des Benjafield’s Racing Club oder die Fahrer und Fahrerinnen der rustikalen „American LaFrance“ LKW-Boliden aus den 20er Jahren hatten sichtlich Spaß und in der „Heritage Heroes“ Klasse konnte man einen Bugatti T32 Tank oder einen Bentley Merlin Special mit 900 PS und 27-Liter Rolls-Royce Motor erleben. Highlights waren auch die Rennwagen aus den 50ern und 60ern von Mercedes, Maserati, Jaguar, Porsche oder das Shelby Daytona Coupe von Porsche Designer Steve Murkett.












Beim schlendern durch den Park und über die Felder konnte man in den verschiedenen Bereichen Schmuckstücke erleben. Beim Bully, bei „Stars & Stripes“ mit amerikanischen Straßenkreuzern, auf dem Campingplatz mit historischen Wohnanhängern oder auf der Off-Road Strecke, wo Landrover und Co im Schlamm wühlen konnten. Die Probefahrt im Ineos Grenadier hat Spaß gemacht! Auf dem angrenzenden Parkplatz hatten die verschiedensten Clubs ihre Zelte aufgeschlagen und es sich gemütlich gemacht und die Picknick Plätze and der Strecke waren ebenfalls von einer bunten Mischung von Fahrzeugen und deren Besitzer belegt. Auch Überraschendes gab es zu entdecken. So der schmalste Fiat Panda der Welt! Der Italiener Andrea Marazzi baute das nur 50cm schlanke Elektro-Gefährt unter Beibehaltung der Teile eines Modells von 1993.
Am Catering Zelt hatten sich die liebevoll dekorierten Autos der Gruppe „Charme & Style“ postiert und die Wirtschaftswunder Kleinwagen von „Lovely Heroes“ waren vor dem Central Square postiert. Leider viel zu dicht was dann etwas lieblos wirkte. Aber das war auch im Schloß Dyck nicht anders. Diese Gruppe hätte einen schöneren, weiträumigeren Platz verdient, um jedem der kleinen Schätze gerechter zu werden und sie ins Rampenlicht zu stellen, damit sie uns ihre Geschichten besser erzählen können.




















Concours mit Hindernissen
Wir hatten uns mit unserer Alpine A310 beim Concours d’Elegance „Jewels in the Park“ angemeldet, welcher nach 2019 nun zum ersten Mal wieder stattfinden sollte. Einige Male waren wir mit verschiedenen Autos in der Vergangenheit dabei und es war immer perfekt organisiert. Gut in Erinnerungen ist uns noch der Gewinn des FIVA Preservation Awards 2016 mit unserem 68er Porsche 911. Um so größer war aber die Enttäuschung in diesem Jahr, die Organisation des Wettbewerbs war mehr als holprig. Bei unserer Ankunft am Freitag war tatsächlich niemand zu finden, der irgendwelche Informationen zum Ablauf geben konnte. Wir parkten also mal irgendwo auf der vorgesehenen Wiese zwischen dem Bugatti Galibier 16C, Aston Martin DB4, Bristol 400, dem Prototypen „Leichtbau Maier“ von 1934, einem Mercedes-Benz E 2,5-16V und diverser Bentley, Rolls-Royce oder Mercedes-Benz Karossen. Eine wilde Mischung. So warteten wir auf den nächsten Tag. Doch auch an diesem gab bleibt es unbegreiflich, warum es keine Infos zum Ablauf gibt und über den ganzen Vormittag sich keine Jury blicken liess. Am Mittag hinterließen wir unsere Telefonnummer am Wischer und gingen erstmal zum Mittagessen und warteten die Regenschauer ab. Als wir am späten Nachmittag nochmals am Auto waren, kam Urs Ramseier, der sich als Jurymitglied zu erkennen gab und informierte sich ein wenig über unsere Alpine.


Am Samstag Morgen dann- oh Wunder- standen Infotäfelchen vor jedem Teilnehmer-Fahrzeug, so dass die Zuschauer sich zumindest ein wenig informieren konnten und am Nachmittag lag ein Briefumschlag mit Entschuldigungsschreiben für die schlechte Organisation und Ankündigung für eine Siegerehrung um 15 Uhr an der Windschutzscheibe. Tatsächlich scheint es noch ein langer Weg zu werden, um an die FIVA-A Veranstaltungen im Schloss Dyck -mit knapp 50 Teilnehmern und einer vernünftigen Klasseneinteilung, sowie Vorfahrt oder Präsentation vor den Zuschauern- anzuknüpfen. Ein Anfang scheint gemacht und am Ende bekam fast jeder Teilnehmer einen riesigen Pokal. Wir den 2. Platz in der Kategorie „Elegance & Speed 50-70s“. Dankeschön!

























































































Es ist nicht einfach eine solche Veranstaltung an einem neuen Ort zu realisieren und es läuft nicht alles gleich glatt. Der Fokus lag sicherlich auf den reibungslosen Abläufen auf der Rundstrecke. Alles in allem war es aber ein großer Erfolg mit vielen zufriedenen Besuchern -auch Dank der zahllosen ehrenamtlichen freundlichen Helfer, die für alles gesorgt haben. Man wird sehen, welche Verbesserungen es im nächsten Jahr gibt. Idealerweise könnte man das angrenzende Fairway des Golfplatzes dazubekommen, um die verschiedenen Bereiche etwas zu entzerren und die Fahrzeuge noch angemessener zu präsentieren. In Pebble Beach wächst das Gras ja auch wieder nach.
Fotos und Text: Markus Haub