Petro Surf Festival Vol.4__Sylt

Um der Hochsaison zu entgehen, haben Ken Hake und Angelo Schmitt die diesjährige Ausgabe des Petro Surf Festivals auf ihrer Heimatinsel Sylt in den Juni gelegt. Genutzt hast freilich nichts, die Insel ist auch an diesem Wochenende knallvoll, die Leute haben halt wieder Lust zum Verreisen. 

Wir auch und deshalb haben wir den weiten Weg auch nicht gescheut. Einen Zwischenstopp in Hamburg und dann – schwups – mit der Fähre von Dänemark nach Sylt. Nicht ohne vorher mal kurz auf dem endlosen Strand von Lakolk bei kleine Runde gedreht und an der Hotdog Bude einen Kaffee-Stopp eingelegt zu haben. 

Richtig los geht das alles dann aber erst am Freitag Abend. Schauplatz für das Meet-Up ist der Munkmarscher Hafen. Hier ist alles hübsch angerichtet, für Essen und Getränke ist gesorgt, es gibt reichlich Platz zum Parken und im Hangar legt der DJ auf. Jägermeister schenkt Cocktails aus und es gibt auch gleich die passend beklebten Wagen dazu: ein Porsche 962 Gruppe C und ein Kremer 935 K3. Während die kleinen Auto Fans mit der Carrera Bahn spielen, gehen Mami und Papi an einem der Sponsoren-Stände von Breitling oder Fritz Hansen shoppen oder kleiden sich Insel- und Porsche tauglich bei den lokalen Kreativen ein ein.

Alle haben Spaß, gute Gespräche über Autos und die Welt und wir bekommen auch noch die letzten Updates zum Ablauf des Wochenendes. Wegen der guten Wellen, wird der Surf-Wettbewerb auf Samstag früh 6:30 vorgezogen und die Drive Challenge deshalb auf den Sonntag verlegt. Auch ok. Und so klingt der Abend bei nicht enden wollendem Tageslicht aus. In diesen Breitengraden ist es um kurz vor elf immer noch nicht richtig dunkel und so knipsen wir noch ein Weilchen die Autos auf dem Pier.

Samstag:

Die Frühaufsteher haben sich die Wellenreiter am Strand im Süden der Insel angeschaut und treffen sich mit den Langschläfern gegen Mittag wieder auf dem Hafengelände. Auch das Ordnungsamt checkt ein und alles wieder peinlich genau. Abstände, Lautstärke, Feuerlöscher usw. Was hier alles nicht passieren kann… Das einzige, was hier heute brennt ist die Sonne und die hat die Pfützen vom Vortag schon lange getrocknet und sorgt nun bei dem einen oder anderen für eine rote Gesichtsverfärbung. Kühlung versprechen Bier und Wein, auch mal eine Limo und gegen den Hunger hilft ein Fischbrötchen. Alles besten also.

Am Nachmittag drehen wir ein Ründchen, gehen bei Gosch was essen und fahren Richtung Sonnenuntergang auf der Straße zum Ellenbogen. Die sechs Euro Maut sind gut angelegt, denn wir haben die Strecke praktisch für uns alleine und könne die Einsamkeit, die Schafe und die Dünen ungestört genießen.

Sonntag:

Die Drive Challenge startet um 9 Uhr. Ein zuvor abgesteckter Pilonenkurs ist – ohne Stoppuhr- zweimal in identischer, selbstgesezter Zeit zu befahren. Ein- und Ausparken in eine imaginäre Lücke inklusive. Was eigentlich unmöglich klingt schaffen dann doch die drei erstplatzierten mit einer Abweichung von nur wenigen Zehntel Sekunden! Chapeau! 

Höhepunkt des P/S 2022 ist dann wieder die gemeinsame Überfahrt mit der Fähre von List nach Rømø. Eine lange Porsche-Schlange bildet sich zunächst vor dem Kreisel bei der Einfahrt in das Fährterminal und kann erst nach und nach aufgelöst werden. Dann endlich verschwinden alle unsere ca 85 Porsches im Bauch der Fähre und die Luke kann geschlossen werden. Nach der Siegerehrung auf Deck, großem Applaus für die Organisatoren und ihr Team geht es noch gemeinsam zum Sønderstrand.

Ein paar Doonuts drehen und dann im Pulk zurück. Als wäre das alles nicht schon genug, fahren wir noch nach Lakolk, wo wir schon vor drei Tagen waren. Diesmal finden wir ein paar mehr Drachen vor und lassen uns von den Armen eines Tintenfisches einwickeln. Inzwischen ist es Nachmittag und eigentlich wollten wir los, als plötzlich Patryk aus Polen mit seinem Kontrabass neben unseren Autos auftaucht und fragt, ob er für uns spielen darf. WHAT? Na klar! Was für ein Auftritt, was für ein magischer Abschluss für unser Wochenende. 

Fotos und Text: Markus Haub & Susana de Val